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Gedenkstein Teufelsborn

Das Naturdenkmal Teufelsborn unterhalb der Waidmannsruh in Pilgerzell hat im Juni 2024 eine sichtbare Aufwertung erhalten. Auf Antrag des Ortsbeirats Pilgerzell hat die Gemeinde Künzell einen Gedenkstein mit einer Informationstafel am Waldweg zwischen dem ehemaligen Steinbruch und der sagenumwobenen Quelle errichtet.

1986 nahm die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda das Areal des Teufelsborns mit dem stillgelegten Steinbruch in die Liste erhaltenswerter Naturdenkmäler auf.

Zusammenfassung der Sage:

Die Sage vom Teufelsborn bei Pilgerzell erzählt von zwei Bauern, die sich um das Eigentum an einer Quelle stritten. Einer der beiden schwor einen Meineid und erhielt so die Quelle, während der andere an seinem Verlust zerbrach. Doch das Unrecht blieb nicht ungesühnt: Der Meineidbauer wurde bei einem Unwetter von einem Blitz erschlagen, wobei seine Schwurhand später zur Quelle zeigte – ein Zeichen göttlicher Gerechtigkeit.

Detailliert ist die Sage in der 1. Pilgerzeller Dorfchronik des ehemaligen Hauptlehrers Adam Weigand und des früheren Ortsvorstehers Edwin Link aus dem Jahre 1979 beschrieben.

 

Der Text auf dem Hinweisschild des Gedenksteins hat folgenden Wortlaut:

30 m hinter dem Stein befindet sich die sagenumwobene Quelle am Teufelsborn. Der Sage nach fand ein Bauer wegen Meineids den Tod. Der Ort steht als Symbol für Gottesfurcht und Ehre.

 

Hier die detailierte Geschichte "Der Teufelsborn"

In der Nähe von Pilgerzell befindet sich im Walde eine Quelle. Man hört das Rauschen im Innern der Erde, aber kein Bach ist zu sehen. Dichtes Gestrüpp wuchert an dieser Stelle. In einem entfernten Wiesengrund tritt die Quelle hervor und fließt als Bächlein munter durch die grüne Aue. Im Volksmund trägt die Quelle den Namen Teufelsborn.

Die Sage erzählt darüber: Die Quelle bildete einst die Grenze zwischen den Waldwiesen zweier Bauern. Eines Tages gerieten die beiden in Streit, weil jeder der Eigentümer des Borns sein wollte. Schließlich kamen sie vor Gericht. Der eine Bauer, der nichts von Gott wissen wollte, schwor einen Meineid, gewann dadurch den Streit und wurde Eigentümer der Quelle. Dem anderen Bauern ging der Verlust der Quelle so nahe, dass er dahinsiechte und starb.

Der Herrgott aber ließ dieses Verbrechen nicht ungestraft. An einem heißen Sommertag ging der Meineidbauer hinaus, um das Bächlein auf seine Wiese zu leiten. Plötzlich aber stiegen schwere Gewitterwolken auf. Der Himmel verdunkelte sich, und Blitz auf Blitz zuckte hernieder. Die Leute im Dorf beteten vor Angst, zündeten geweihte Kerzen an und verbrannten geweihte Sträucher. Der Meineidbauer flüchtete in den Wald, um dort unter einer alten Eiche Schutz zu suchen. Da zuckt ein feuriger Strahl vom Himmel und zerschmetterte den Baum. Der Bauer fand dabei den Tod. Unter der zerschmetterten Eiche wurde er später entdeckt, und seine Schwurhand zeigte nach der Quelle.

 

Diese Überlieferung wird Josef Diegelmann, Künzell, zugeschrieben. Entnommen ist sie aber – von kleineren Abänderungen abgesehen – einer Überlieferung, die in den „Buchenblättern“ 1951, 10 veröffentlicht worden ist. – vgl. Künzell aktuell Nr. 1/99, 6.

 

Foto von links: Bauamtsleiter Steffen Schultheis, Bürgermeister Timo Zentgraf und Ortsvorsteher Thomas Grünkorn