Wettbewerb "Naturgarten bzw. Lebendiger Garten"
Die Kürung der 5 lebendigsten Gärten basiert auf 10 Natur-Modulen, die einen naturnahen Lebensraum für Tiere in Ihrem Garten schaffen. Werden Sie Teil dieser Aktion und heißen Sie Insekten, Vögel, Igel und andere Tierarten willkommen. Den Wettbewerbsflyer "Naturnahe Gärten" mit den 10 Bewertungskriterien erhalten Sie hier:
Übersicht der 10 wichtigen Natur-Module
Das Anlegen von Natur-Modulen im eigenen Garten ist enorm wichtig, wenn Sie einen Beitrag zum Erhalt und dem Überleben unserer heimischen Tierwelt leisten möchten. Der Künzeller Frank Kunick hat uns die 10 wichtigsten Natur-Module beschrieben und bebildert. Alle Fotos stammen aus seinem eigenen Garten in Künzell-Bachrain.
Frank Kunick, 3-facher Gewinner der „Künzeller Gartenplakette“, erläuterte die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten in einem „Lebendigen Garten“. Hierzu präsentierte er verschiedene Natur-Module und das Prinzip des 3-Zonen-Gartens (Puffer-Zone, Hotspot-Zone und Ertragszone).
01. DAS MAGERBEET
Magerstandorte sind Bereiche, die durch Nährstoffarmut und Trockenheit gekennzeichnet sind. Sie beheimaten eine größere Pflanzenvielfalt und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen für Insekten.
02. DAS WILDE ECK
"Wild" ist nicht gleichzusetzen mit "ungepflegt". Wer eine „wilde Ecke“ mit Disteln, Brennnesseln und Gräsern belässt, bietet den Raupen von Tagpfauenauge, dem kleinem Fuchs und dem Distelfalter eine wichtige Rückzugsmöglichkeit und einen "gedeckten Tisch". Wilde Ecken können sein: Steinhaufen, Totholz-Hecken aus reisig und Resten von Strauchschnitt und Totholz-Haufen (morsches Holz).
03. Insekten-NISTHILFEN
Wildbienen wünschen sich ihrerseits neben einem reichen Pollen- und Nektarangebot geeignete Brut- und Übernachtungsmöglichkeiten. Insektenhotels sind nicht der Anfang, sondern der krönende Abschluss eines lebendigen, insektenfreundlichen Gartens.
04. IGEL-HAUS selber bauen
Der Igel ist ein ausgesprochener Liebhaber tierischer Kost und hält so die Schädlinge in unseren Gärten in Schach. Machen wir also unseren Garten igelfit!
05. DAS SANDARIUM
60% unserer einheimischen Wildbienen nutzen Erdhöhlen für ihre Nachkommen. Ein einfacher Sandhaufen, der von Bewuchs freigehalten wird, dient solitären Wespen und anderen Insekten als Nistgelegenheit.
06. DIE TROCKENMAUER
Trockenmauern werden aus Natursteinen ohne Mörtel aufgeschichtet und mit Schotter hinterfüllt. Sie können Hänge abstützen, strukturieren den Garten, können auch im Oval als Hochbeet angelegt werden.
07. DER STEINHAUFEN
Haufenweise Unordnung macht den Garten lebendig. Viele Tierarten brauchen solche Plätze zum Aufwärmen, als Versteck und zur Überwinterung.
08. DER KÄFERKELLER
An einem eher schattigen Standort, beispielsweise an einer Hecke, lässt sich ein Käferkeller einrichten. Hier finden Käfer, Spinnentiere, Asseln und weitere Kleinlebewesen, die für ihre Entwicklung verrottendes Totholz benötigen, ideale Bedingungen.
09. DER TOTHOLZ-ZAUN
Totholz fällt in jedem Garten an und lässt sich sowohl „wild“ als auch „geordnet“ als lebendigen Naturzaun verwenden, je nach persönlichem Gartengeschmack.
10. DER TEICH
Ein Teich, egal ob groß oder klein, bereichert den Garten durch das Element Wasser und bietet so auch Tieren und Pflanzen, die ein feuchtes Milieu benötigen, einen Platz zum Leben. Teiche zwischen 20 und 30 Quadratmetern Wasserfläche und mind. 1m Tiefe bieten die besten Voraussetzungen für eine problemlose und pflegeleichte Bewirtschaftung.
Wir bedanken uns bei den beiden Referenten für ihre leidenschaftlichen und kompetenten Vorträge. Die Gemeinde Künzell wird sich auch in Zukunft für den Natur- und Artenschutz stark machen und versuchen, bei immer mehr Bürger*innen ein Bewusstsein für den dringend notwendigen aktiven Artenschutz zu wecken.
Weitere Tipps für Naturmodule: https://hortus-netzwerk.de/mini-tipps