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Historisches Backhaus

 

Auf Verordnung von Erbprinz Wilhelm-Friedrich von Oranien und Fürst von Fulda wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Backhaus erbaut. Um 1930 wurde der Raum über dem Backofen (Ofendarre) von durchziehenden Wandergesellen als Schlafstätte genutzt. Bis 2010 wurde im Backhaus einmal wöchentlich Brot gebacken. Seit dieser Zeit wird im Rahmen von Festveranstaltungen „Zwiebelsploatz" gebacken.

 

 

Das historische Backhaus in Dietershausen

Wann das Backhaus in Dietershausen erbaut wurde, kann leider nicht mehr nachvollzogen werden. Es dürfte aber ca. 200 Jahre alt sein. Denn im Jahre 1804 hat Wilhelm-Friedrich, Erbprinz von Oranien und Fürst zu Fulda, eine Verordnung über die Abschaffung der Privatbacköfen unterzeichnet. Er ordnete an, dass Backhäuser nur noch als Gemeinschaftseinrichtungen errichtet und betrieben werden durften. Grund war der Engpass der Versorgung der Bevölkerung mit Energie, also mit Holz. Zu dieser Zeit dürfte auch das Backhaus in Dietershausen erbaut worden sein. Heute steht es noch wie damals in der Dorfmitte, dass sich in das historische Ensemble des Ortskerns einfügt. Im Laufe der Jahre bedurfte es aber einiger Renovierungen.

Bereits im Jahre 1930 wurden die Wandungen und Gewölbe von einem Dietershausener Maurer neu ausgemauert. Die Jahreszahl ist auf der Ofenklappe vermerkt. Zu der Zeit wurde der Raum über dem Backofen (Ofendarre) noch von durchziehenden Wandergesellen als Schlafstätte genutzt, die die Restwärme vom Backtag nutzten.

Etliche Fachleute begutachteten das Backhaus im Jahre 1986, unter anderem die Mitarbeiter des Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege Johannesberg und hatten es für renovierungs- und erneuerungsbedürftig befunden. Mit einem Zuschuss des Landkreises wurden für die Renovierungsarbeiten ca. 20.000 DM veranschlagt. Im Rahmen dieser Arbeiten erhielt das Backhaus unter anderem einen neuen Innenputz, der Fußboden wurde ausgebessert, neue Brotregale wurden aufgestellt und die Ofensteine abgeschliffen.

 

Über das Dorferneuerungsprogramm wurde der Ofen nochmals im Jahre 1996 renoviert. In der Ausgabe der Künzeller Nachrichten vom 13.08.1996 ist hierzu zu lesen:

  • „Im Rahmen des noch laufenden Dorferneuerungsprogramms wurde der Ofen kürzlich renoviert. Bis auf den Sandsteinunterbau wurde die Vorderfront abgerissen und die alte brüchige, löcherige und schiefe Bodenplatte im Ofen gegen eine neue aus hochfeuerfesten Schamottplatten ersetzt. Rote Kaminklinker und eine neue stabile Metalltür zieren nun die Vorderfront. Die Kosten der Renovierung liegen bei fast 19.000 DM.“

 

 

Heute

Heute wird das Backhaus vom Verkehrsverein Dietershausen e.V. benutzt oder wenn das CDU Fest stattfindet und Bäckermeister Faulstich hierfür seinen guten Zwibbelsploatz backt. Auch an Kirmes, die seit 1900 in Dietershausen gefeiert wird, gibt es Zwibbelsploatz aus dem Backhaus. Frau Aloysia Pfannmüller, Bürgerin aus Dietershausen, backte fast 70 Jahre jeden Donnerstag ihr Brot im historischen Backhaus. Aloysia Pfannmüller ist im Jahr 2019 verstorben.

 

 

Lesen Sie hier:

 

 

Quellenverzeichnis:

  • 1.200 Jahre Zeitgeschichte und Leben, Theotricheshus 810 bis Dietershausen 2010, Ortschronik Dietershausen zur 1200 Jahrfeier / Herausgeber: Gemeinde Künzell, Unterer Ortesweg 23, 36093 Künzell
  • Backofen und Backen in Volksbrauch und Volksglauben von Dr. Ludwig Roth / Schriftleitung: Dr. hns Thnriot, Gießen, Druck und Verlag: Brühl’sche Universitäts / Buch und Steindruckerei, R. Lange in Gießen
  • wikipeddia.org/wiki/Backhaus
  • Die Bau und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes
  • Band I Altkreis Fulda Erwin Sturm

 

 

Auf den nachfolgenden Fotos sehen Sie Impressionen des Dietershausener Backhauses sowie vom Ort Dietershausen.
Außerdem sehen Sie Fotos von verschiedenen Backhäusern aus Deutschland und Europa.