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Haus Nr. 9: Öber-Schostersch

 

Die wichtigsten Informationen im Überblick

Heute: Grezzbachstraße 17 und Keuloser Straße 3

Das Öber-Schostersch oder auch das Gütchen genannt, gehörte zu den ältesten Höfen in Künzell. Der Hof umfasste eine geschlossene Hütte, Wohnhaus, Schweineställe, Scheuer mit Stallung und den Hofraum. Es war Wohnsitz von Johannes Mans, Fürstlicher Fuldischer Lehnsschultheis von Künzell

Der Hofname lässt sich auf den Besitzer Peter Magnus Hohmann im Jahre 1874, der von Beruf Schuhmachermeister war, zurückführen.

 

 

Die Geschichte zum alten Haus Nr. 9 im Detail

Aus dem Saalbuch von 1708:

Eine geschlossene Hütte. Wohnhaus, Schweineställe, Scheuer mit Stallung und Hofraum im Dorfe Hans Mans Junior (ein Gütchen)

 

Nachfolgende Besitzer

1722 Konrad Schleicher
  Johannes Fürst
  Johannes Diel geb. 1760 Mittelkalbach
1855 Andras Diel geb. 1790 Mittelkalbach. Er hatte 4 Kinder.
1868 Johann Adam Diel, verheiratet mit Amalia Ludocia Diel
1874

Peter Magnus Hohmann (Schuhmachermeister) war der Sohn von Peter Hohmann. Er wurde auf dem „ Hans-Baste - Hof“- alte Hausnummer 5 (heute Hinterburg Nr. 6) geboren. 

Sein Vater Peter Hohmann war in der Zeit von 1831- 1840 Kurhessischer Ortsschultheis von Künzell.

 

Magnus Hohmann war verheiratet mit der 1. Frau Maria Regina, geb. Klüber aus Künzell. Sie hatten 7 Kinder. Mit der 2. Frau Hildegard Hohmann geb. Schleicher von Büchenberg hatte er 2 Kinder. Mit seiner 3. Frau Margarethe Hohmann geb. Benning hatte er keine Kinder.

Im Jahre 1848 kaufte er von Peter Diel das Grundstück alte Hausnummer 1 ½, heute Fuldaer Straße. Es war eine kleinere Landwirtschaft, die wahrscheinlich nicht genügend für den Lebensunterhalt einbrachte. Deshalb war er noch nebenbei als Schumacher tätig. Er hatte den Beruf erlernt und auch die Meisterprüfung abgelegt. Magnus Hohmann muss sehr sparsam gewesen sein, so dass er auch den Leuten im Ort Geld verleihen konnte. Ob er den Geldverleih zu sehr zu seinem Vorteil ausgenutzt hat? Wer weiß es? Aus dieser Zeit stammt allerdings der Ausspruch: „Da mache mir halt noch e Nülle dro!“ Mancher Geldnehmer konnte die Folgen nicht richtig übersehen, weil es damals noch Leute gab, die weder Lesen noch Schreiben konnten.

Magnus Hohmann war auch in der Gemeinde tätig. 1863 wird er als Gemeinderechner ernannt. 1867 wurde er Ortsschätzer und Gemeinderatsmitglied. Im Jahre 1870 übergab er sein Haus mit der kleinen Landwirtschaft in Künzell  (Haus Nr. 1 ½) seinem ältesten Sohn Joseph. Mit seinem zweiten Sohn Wilhelm übernahm er 1871 das Haus Nr. 9 mit kleiner Landwirtschaft und einen Anteil an der „Dreizehner Waldgenossenschaft“. Auch kaufte er ein Waldstück in der „Herbich“ weil er von der Nachbarin erfuhr, dass der Waldbesitzer es verkaufen wollte. Er ging deshalb am selben Tage noch in die Stadt und kaufte dieses Waldstück dem Besitzer ab. Seit dieser Zeit hieß dieser Wald in Künzell der „Schostes Wald“.

Von Magnus Hohmanns Urenkeln wurde dieser Wald abgeholzt und als Baugelände ausgewiesen. Seinen Anteil an der „Dreizehner Waldgenossenschaft“ übergab Magnus Hohmann im Jahr 1890 seinen Sohn Joseph. Nun hatten beide Söhne eine Landwirtschaft mit einem Waldgrundstück, was in damaliger Zeit besonders wichtig war.

Magnus Hohmann starb am 15.1.1898 im 78. Lebensjahr. Er war einer der letzten, der noch durch das Glöckchen am alten Hirtenhäuschen „ausgeläutet" wurde.

 

Die Besitzer im Überblick

 

  • 1890: Wilhelm Josef Hohmann mit seiner Ehefrau Franziska Hohmann geb. Zimmer aus Neuenberg. Sie hatten 8 Kinder.
  • 1922: Aloys Hohmann mit seiner Ehefrau Monika Hohmann geb. Weber Gersfeld. Sie hatten 5 Kinder.
  • 1953: Anton Hohmann mit seiner Ehefrau Irmgard Hohmann geb. Mihm Rodholz. Sie hatten 5 Kinder.
  • 1994: Mathias Hohmann mit seiner Ehefrau Monika Aschenbrücker-Hohmann geb. Aschenbrücker Dirlos. Sie haben 2 Kinder.
  • 1997: Monika Aschenbrücker verh. Hohmann aus Dirlos
  • 2000: Irmgard Hohmann geb. Mihm aus Rodholz
  • 2012: Monika Hohmann-Aschenbrücker aus Dirlos mit ihrem 2. Ehemann Horst Noack Bonn
  • 2012: Das Wohn-und Geschäftshaus wurde an Markus Schwarz aus Großenlüder verkauft.

 

 

Weitere Informationen:

 

 

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