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Haus Nr. 17: Junkerhof oder Alter-Hof

Die wichtigsten Daten im Überblick:

Um das Jahr 1300 hören wir von der Lehnsherschaft der Herren von Dippertz da Grundbesitz in deren Hände gekommen war und vermutlich auch die Errichtung des festen Burgsitzes und der Kemenate geht auf die Herren von Dippertz zurück, und der   Junkerhof als freier Hof entstand. Beide bildeten große Güter die bis zum Jahre 1626 in der Hand der Herren von Dippertz und deren Nachkommen waren, wo sie in das Eigentum des Fürsten übergingen, der die Jesuiten damit belehnte.

 

Geschichte des ehemaligen Junkerhofes und seine Besitzer

1300: Ein geschlossenes Gut. Dieser Hof war der sogenannte Junkerhof, auch der „Alte Hof„ genannt. Um 1600 wurde er auch der der „lange Witzelshof“ genannt. Er wurde wahrscheinlich für einen Nachkömmling des Künzeller Adelsgeschlechts „von Kinzelle“ erbaut. Seit vielen Jahren gehörte dieses Gut den Herren von Gellenhausen und von Ziegenhain.

Besitzer ab 1590: Wilhelm von Boyneburg zu Borsa (Borsch) genannt zu Dipperz.

Besitzer ab 1608: Jörg Hartmann genannt zu Dipperz.

  • Mit Urkunde vom „Montag nach Laetare, den 17. März 1608“ belehnt Jörg Hardtmann von Boyneburg zum Dippertz den Kilgen Rausch mit dem halben Hof zu Kindzell mit der Schäferei und allen Zugehörungen. Es handelt sich hierbei um den Junkerhof, der von 2 Bauern, dem Job Schäffer und dem Curth Kirchner bewirtschaftet worden war. Nunmehr schied Job Schäffer aus. Rausch hatte nämlich den halben Hof von Job Schäffer für „siebent Halb Hundert Gulden“ käuflich erworben. Rausch war nach der Urkunde gehalten, diesen halben Hof ohne Vorwissen der Grundherren weder zu teilen noch zu veräußern. Die Grundzinsen, die nach Dippertz zu liefern waren wurden in Geld und Naturalien abgegolden.

Besitzer ab 1618: Christopherus Kraft genannt zu Dipperz

Besitzer ab 1622: Melchor Christoph von Romrodt genannt zu Dipperz

Besitzer ab 1626-1773: Jesuiten-Kollegium zu Fulda

  • Bereits im Jahre 1601 war durch Urkunde des derzeitigen Administrators des Stifts Fulda, Maximilian, Erzherzog von Österreich, und durch eine zweite Urkunde vom Jahre 1602 des derzeitigen Fürstabtes Johann Friedrich von Schwalbach dem Lehnsmann Adam Röll auf dem Lanneshof die Hälfte der gesamten Schäferei “mit aller Zugehörung und Gerechtigkeit“ verliehen worden.
  • Indessen war der Dipperzer Lehnsbesitz in Künzell wiederum an den Fürsten zu Fulda gefallen. Fürstabt Johann Bernhard Schenk von Schweinsberg (1623-1632) hatte mit Pergament- Urkunde vom 31. Juli 1626 dem Jesuiten Kolleg ad. St. Petrum et Paulum zu Fulda die landwirtschaftlichen Güter zu Künzell, den Sulzhof bei Ziegel und den Trätzhof in der Gemarkung Maberzell zu Eigentum überwiesen. (Komp: Die zweite Schule Fuldas und das päpstliche Seminar Fulda,“1877, S. 34). Die Nutzung dieser Güter war den Jesuiten zusätzlich der Einkünfte nach den Dotationsurkunden vom 25. August 1572 und vom 25. August 1573 gegeben worden. Damit wurden die Jesuiten Eigentümer des Junkerhofes und der Kemenate in Künzell. Ein neuer Abschnitt in der Bewirtschaftung dieser Künzeller Güter nahm damit seinen Anfang, der mit der Aufhebung des Fuldaer Jesuiten-Kollegs am 6. September 1773 ein jähes Ende fand.

Besitzer ab 1773: Leopold, Joseph, Wilhelm Lilliers geb. in Mainz gest. in Fulda und seine Ehefrau Amalia Lilliers geb. Rang in Neuhof gest. in Fulda. Sie hatten 1 Kind.

Besitzer ab 1800: Herrn Lilliers Erben

Besitzer ab 1820: Anton Mackenroth geb. in Römershag, gest. in Künzell und seine Ehefrau Magdalena Mackenrodt geb. Lilliers gest. in Bachrain. Sie hatten 7 Kinder.

Besitzer ab 1845: Anton Mackenrodt und Sohn Josef Mackenrodt, geb. in Künzell, gest.in Künzell und seine Ehefrau Barbara Mackenrodt geb. Aschenbrücker geb. in Dirlos gest. in Künzell. Sie hatten 4 Kinder.

Besitzer ab 1852: Emil von Boxberger (Baron), geb. in Fulda, gest. in Fulda, und seine Ehefrau Anna Auguste von Boxberger, geb. Klostermann in Ohlenhausen, gest. in Künzell. Sie hatten 1 Kind.

Besitzer ab 1855: Luis Dieffenbach, Gutsbesitzer von Stockhausen.

Besitzer ab 1859: Hermann von Winkler geb. in Haimbach gest. in Fulda.

Besitzer ab 1863: Cornelius Carl Souchay, geb. in Frankfurt, gest. in Marburg und seine Ehefrau Amalie Pauline Souchay, geb. in Heidelberg gest. in Marburg. Sie hatten 5 Kinder. Er kaufte die Höfe Alte Haus Nr. 4, Alte Haus Nr. 8. Alte Haus Nr. 17 und Alte Haus Nr.18. So hatte er zusammen 200 ha.

Besitzer ab 1890: Carl Cornelius Souchay, geb. in Frankfurt, gest. in Künzell und seine 1. Ehefrau Berta Souchay, in geb. Weyrauch Laar, gest. in Künzell. Sie hatten 1 Kind. Und später seine 2. Ehefrau Dora Souchay, geb. Eisenstuck in Sagan, gest. in Künzell.

Besitzer ab 1928: Franz Josef Schrimpf, geb. in Melzdorf, gest. in Künzell und seine Ehefrau Franziska Schrimpf, geb. Klüber in Brand, gest. in Künzell. Sie hatten 4 Kinder.

Besitzer ab 1935: 1. Besitzer Gregor Schrimpf, geb. in Magretenhaun, gest. in Künzell und seine Ehefrau Maria Schrimpf, geb. Michel von Großentaft, gest. in Künzell. Sie hatten 4 Kinder. 2. Besitzer Anna Diegelmann geb. Schrimpf in Magretenhaun, gest. in Künzell und Ehemann Anton Diegelmann von Neuhof, gest. in Künzell. Sie hatten 2 Kinder.

Besitzer ab 1966: Josef und Konrad Diegelmann. In 1970 folgte der Bau eines Wohn-und Geschäftshaus. In 1980 wurde ein weiteres Wohn- und Geschäftshaus mit Werkstatt errichtet. Josef Diegelmann geb. in Künzell, gest. in Künzell und seine Ehefrau Maria Diegelmann, geb. Hohmann in Künzell, gest. in Künzell. Sie hatten 3 Kinder.

Besitzer ab 1985/86: Konrad Diegelmann, geb. in Künzell und seine Ehefrau Gabriele Diegelmann, geb. Spork, geb. in Petersberg. Sie hatten 2 Kinder. Es erfolgte der Abriss des alten Wohnhauses Schrimpf und Neubau eines Wohn-und Geschäftshauses. In 1990 führte er den Bau eines Büro und Lagergebäudes durch.

Besitzer ab 2005: Gabriele Diegelmann, geb. Spork

Besitzer ab 2005: Andreas Wehner, Dirlos

 

 

Besitzerverhältnisse des Gutshofes Künzell im Überblick:

Der Gutshöfe prägten im Grezzbachtal die Entwicklung vom Bauerndorf bis zur heutigen Wohngemeinde. Der Mönch Chindolf gründet um 900 n. Chr. eine Zelle, die später genannt, „Kindezella“ wird.

 

  • Bis 1247 Klosterhof und Vogtei: Grafen von Nidda und Ziegenhain
  • Am 1.2.1247 geht dieser Besitz an Propst Gerlach auf dem Frauenberg
  • 1250 gibt es 4 Bauerngüter in Künzell, die lehnspflichtig waren, gegenüber dem Frauenberg
  • Errichtung vor 1300: der Junkerhof, die Kemenate und die Wasserburg, durch die Herrn von Dipperz
  • 1411 die Rechte der Herrn von Simon von Steinau Steinrück, gehen in den Besitz der Herren von Gelnhausen
  • 1452 Hermann von Gelnhausen erhält von seinem Schwiegervater Konrad von Halsberg, Land und Kemenate von Künzell geschenkt.
  • 1487 Diese Besitze gingen an Hermanns Sohn, Hans von Gelnhausen als Lehen über.
  • 1510 Crafto Schade von Leibolz, der Kinderlose, erhält Lehen und Besitz in Dipperz und in Künzell.
  • 1575 nach Crafto´s Tod bekommt seine Schwester Sabina von Boyneburg zu Borsa die Besitztümer in Dipperz und Künzell.
  • 1590-1608 war Wilhelm von Boyneburg zu Lengsfeld und Borsa dann Eigentümer dieser Künzeller Güter.
  • 1608-1618 Eigentum dieser Künzeller Güter war Jörg Hartmann von Boyneburg zu Borsa genannt, Dipperz.
  • 1618-1622 Craft-Christopherus von Boyneburg zu Borsa zu Dipperz übertrug den Besitz an Melchior Christopf von Romrod
  • 1622-1626 Die Herren von Romrod und von Calenberg sind Besitzer der Gutshöfe von Künzell.
  • 1626 ging dieser Besitz an den Fürstabt Johann Schenk zu Schweinsberg über, der sie wiederum an die Jesuiten in Fulda übergab.
  • 1626-1773 Die Jesuiten erhielten den Besitz in Künzell durch Schenkung des Fürstabtes, besiegelt durch die Fundationsurkunde vom 31. Juli 1626. Sie erhielten die Höfe von Künzell und erbauten im dreißigjährigen Krieg den neuen Hof. Auch “Leuchterlehnhof“, “Bettladenlehnsgut“ oder “Eschenbrücker Hof“ genannt. Etwa 1657 bis 1911 war der Hof auch als "Alterhof bekannt.
  • Vom 6.9.1773-29.12.1773 war Fürstbischof Heinrich VIII. von Bibra Besitzer der Gutshöfe.
  • Am 29.12.1773 ersteigerte Leopold Joseph Wilhelm Lilliers (Hofkammerrat) und Ehefrau D. Amalia Lilliers, geb. Rang von Neuhof, die Gutshöfe und besitzen sie bis 1800.
  • Nach dem Tod von Hofkammerrad Lilliers am 21.11.1802 in Fulda übernahm seine Frau die Gutshöfe in Künzell. Sie starb am 12.9.1804 in Fulda. Nach dem Tod der Mutter übernahm die Tochter die Gutshöfe und heiratet den Ökonom Anton Mackenrodt aus Römershag bei Bad Brückenau, der dann ab 1820 Mitbesitzer wurde.
  • 1835-1852 Georg Christian Dieffenbach von Schlitz Ökonomieverwalter und Gutshofbesitzer
  • 1852-1855 War der“ Neue Hof“ im Besitz des Emil von Boxberger.
  • 1855-1859 Luis Dieffenbach, geb.in Stockhausen.
  • 21.10.1859-1863 war Baron Hermann von Winkler Gutshofbesitzer.
  • 1863-1911 war Carl Cornelius Souchay, Senior und Ehefrau Luise-Amalie Souchay geb. Winter die Gutshofbesitzer.
  • 1911-1926 waren Carl Cornelius Souchay, Jr. und Ehefrau Berta Souchay, geb. Weyrauch, die Gutshofbesitzer.
  • 1926-1934 waren Adolf und Cornelia Harnier geb. Souchay, die Gutshofbesitzer.
  • 1.4.1934 bis 21.3.1962 war Hermann Kirchhof der Besitzer.
  • 21.3.1962 bis zum Abriss im Jahr 1966 war die Gemeinde Künzell Besitzer der Gutshöfe.

 

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