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Donnerstags
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(nur Bürgerbüro)

Zeitzeuginnen Eckart, Larbig und Böhm-Werthmüller aus Engelhelms

Frauen und Kommunalpolitik

Kommunalpolitik hat Auswirkungen auf alle Mitbürger*innen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld und ist mitprägend für die Lebensqualität. In den Parlamenten der Kommunen hat die Demokratie ihre Basis. Hier werden Erfahrungen, Sichtweisen und Kompetenzen von den Kommunalpolitiker*innen eingebracht. Der Frauenanteil im bundesdeutschen Durchschnitt liegt bei lediglich 25 % (1). Dadurch wird die Hälfte der Bevölkerung nicht angemessen vertreten.

Nach wie vor gibt es eine gesellschaftliche Arbeitsteilung, die Frauen eine stärkere Rolle in Haushalt und Kinderbetreuung zuweist als Männern, auch wenn sich die Rollenbilder langsam verändern.

Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit, Familienarbeit und politischem Mandat ist eine große Herausforderung. Hier ist Unterstützung und Förderung durch Mandatsträger und Gremienleitung wichtig, ebenso durch den Partner und das persönliche Umfeld.

 

Sind Frauen die besseren Politiker?

Nein, aber die unterschiedlichen Sichtweisen von Frauen und Männern sollten sich zu einem produktiven Ganzen ergänzen und die Qualität und Akzeptanz politischer Entscheidungen sichern. Deshalb ist es für alle Bürger*innen wichtig, Frauen zu kommunalpolitischen Gremien zu gewinnen. Ihr Beitrag in der Politik ist unverzichtbar. Gute Kommunalpolitik kann nur gelingen, wenn die Belange aller Bürger*innen mittels Partizipation in die Entscheidungsprozesse einfließen.

 

Engagiert für Engelhelms

Als einziger von 8 Ortsteilen wurde und wird bis heute Engelhelms von einer Ortsvorsteherin gegenüber der Großgemeinde Künzell vertreten. Rückblickend auf die letzten 50 Jahre sind es immerhin 25 Jahre, in denen Frauen das Amt innehatten. Von 1997 bis 2001 war Barbara Eckart und von 2001 bis 2018 Irmgard Larbig Ortsvorsteherin. Seit 2018 ist Ulrike Böhm-Werthmüller amtierende Ortsvorsteherin. Und in der Großgemeinde Künzell? Der Frauenanteil im Ehrenamt in den politischen Gremien der Gemeinde Künzell ist in den letzten 50 Jahren zwar gestiegen, aber die Ergebnisse der Kommunalwahlen 2021 zeigen, dass Frauen als Gemeindevertreterinnen mit nur 22 % und in den Ortsbeiräten mit nur 26 % vertreten sind und damit eine paritätische Besetzung der Gremien nicht vorhanden ist. Da ist noch viel Luft nach oben.

 

Auf dem Foto von links: Barbara Eckart, Irmgard Larbig und Ulrike Böhm-Werthmüller

 

Quellenangabe (1): • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Engagiert vor Ort, Kurzfassung, Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen, S. 5, Juli 2011, 2. Auflage • Konrad-Adenauer-Stiftung: Analysen und Argumente, Nr. 416, November 2020, S. 4